Verbrennungen und Verbrühungen
Verbrennungen erfordern schnelles Handeln. Die richtige Erstversorgung kann die Heilung fördern und Folgeschäden minimieren.
Verbrennung 1. Grades
- Rötung der Haut
- Leichte Schwellung
- Schmerzen
- Keine Blasenbildung
- Beispiel: Leichter Sonnenbrand
Verbrennung 2. Grades
- Starke Rötung und Schwellung
- Blasenbildung
- Starke Schmerzen
- Nässende Wunde unter den Blasen
- Beispiel: Verbrühung durch heißes Wasser
Verbrennung 3. Grades
- Verkohlung oder weiße Verfärbung der Haut
- Zerstörung aller Hautschichten
- Oft weniger schmerzhaft (Nerven zerstört)
- Kann Muskeln und Knochen betreffen
- Lebensgefahr! Sofort 112 rufen
1. Gefahrenquelle beseitigen
Entfernen Sie die Person aus dem Gefahrenbereich. Achtung: Eigenschutz beachten! Löschen Sie brennende Kleidung mit Wasser oder ersticken Sie die Flammen durch Wälzen auf dem Boden oder mit einer Decke.
2. Notruf 112 bei größeren Verbrennungen
Rufen Sie sofort die 112 bei Verbrennungen 2. oder 3. Grades, bei Verbrennungen größer als die Handfläche des Betroffenen, bei Verbrennungen im Gesicht, an Händen, Füßen oder Genitalien, sowie bei Kindern und älteren Menschen.
3. Kühlen der Verbrennung
Kühlen Sie die Verbrennung so schnell wie möglich:
- Verwenden Sie handwarmes bis kühles Leitungswasser (15-20°C)
- Kein Eiswasser verwenden! Zu kaltes Wasser kann zu Unterkühlungen führen
- Kühlen Sie 10-15 Minuten lang
- Bei großflächigen Verbrennungen (mehr als 10% Körperoberfläche) nicht kühlen (Unterkühlungsgefahr)
- Bei Kindern besonders vorsichtig kühlen (Unterkühlungsgefahr!)
4. Kleidung entfernen
Entfernen Sie vorsichtig Kleidung und Schmuck aus dem betroffenen Bereich, solange diese nicht an der Haut festkleben. Festklebende Kleidung nicht entfernen – lassen Sie dies den Rettungsdienst machen.
5. Verbrennung abdecken
Decken Sie die Verbrennung mit einem sterilen, nicht fusselnden Tuch oder einer speziellen Brandwundauflage ab. Keine Salben, Öle, Mehl oder Hausmittel auftragen!
6. Person überwachen
Beobachten Sie die verletzte Person bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Achten Sie auf Anzeichen eines Schocks (blasse Haut, kalter Schweiß, Unruhe) und schützen Sie die Person vor Auskühlung.
- Bei allen Verbrennungen 3. Grades
- Bei Verbrennungen 2. Grades größer als die Handfläche des Betroffenen
- Bei Verbrennungen im Gesicht, an Händen, Füßen, Genitalien oder über Gelenken
- Bei Verbrennungen durch Strom oder Chemikalien
- Bei allen Verbrennungen bei Kindern und älteren Menschen
- Bei Rauchgasvergiftung (Atemnot, Husten, Bewusstlosigkeit)
- Keine Hausmittel wie Mehl, Zahnpasta, Butter oder Öl auf Verbrennungen auftragen
- Blasen nicht öffnen oder entfernen (Infektionsgefahr)
- Nicht mit Eiswasser oder Eis kühlen (Gefahr von Erfrierungen)
- Festklebende Kleidung nicht gewaltsam entfernen
- Keine Watte oder fusseliges Material verwenden
- Bei großflächigen Verbrennungen nicht zu lange kühlen (Unterkühlungsgefahr)
Verbrühungen
Bei Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten die durchnässte Kleidung schnell entfernen (falls sie nicht klebt), dann sofort kühlen. Besonders bei Kindern häufig und gefährlich.
Chemische Verbrennungen
Sofort mit viel Wasser spülen (mindestens 15 Minuten). Kleidung entfernen. Eigenschutz beachten! Rufen Sie die 112 und informieren Sie über die Chemikalie.
Stromunfälle
Erst nach Abschalten der Stromquelle helfen! Stromverbrennungen können tiefer sein als sie aussehen. Immer ärztlich untersuchen lassen.
Sonnenbrand
Leichte Sonnenbrände mit feuchten Umschlägen kühlen. After-Sun-Lotion auftragen. Bei starkem Sonnenbrand mit Blasenbildung, Fieber oder Übelkeit einen Arzt aufsuchen.